Luftkurort Le Hohwald

beschaulicher Kurort auf einem weiten Hochplateau

Wir folgen dem Fluss L'Andlau in das obere Tal und erreichen nach gut acht Kilometern den Luftkurort Le Hohwald. Dunkler Nadelwald umgibt ein weites Hochplateau mit saftig-grünen Wiesen. Während die Rheinebene in sommerlicher Hitze brütet, ist es hier oben fast schon angenehm frisch.

Für dieses angenehme Klima ist Hohwald längst bekannt. So verbrachten in früheren Jahren Persönlichkeiten wie die niederländischen Königinnen Wilhelmine und Juliana, Charles de Gaulle und auch Konrad Adenauer einige Zeit in Hohwald, um die Sommerfrische zu genießen oder im Winter Ski zu fahren.

Die glorreichen Jahre scheinen Geschichte. In der einst von Schweizern gegründeten 400-Seelen-Siedlung geht es heute eher beschaulich zu. Seinen Charme hat sich Le Hohwald jedoch bewahrt. So führt unser Spaziergang durch den Ort an einigen historischen und mit Fachwerk geschmückten Häusern vorbei.

In der Umgebung laden rund 120 Kilometer Wanderwege dazu ein, die Landschaft rund um Le Hohwald und im oberen Tal der Andlau zu erkunden. Für unseren Wanderführer »Mystische Pfade Elsass und Vogesen« kommen wir durch die Wälder von Le Hohwald zur Cascade de l'Andlau bis auf den Champ du Feu, dem Feld des Feuers oder auch einfach Hochfeld.

Für unsere Tour können wir direkt beim Hôtel Marchal starten, in welchem wir auch die Nacht in Le Hohwald verbringen. Das Gebäude ist etwas in die Jahre gekommen. Umso überraschter sind wir, als wir durch die alte, knarrende Türe unser Zimmer betreten. Dieses ist frisch renoviert und äußerst modern mit gläsernen Waschbecken in getrennten Toiletten- und Duschräumen.

Wir haben sogar eine zweite Fernsehecke im Zimmer. Viel wichtiger für uns ist jedoch der leicht verwilderte, aber schöne Garten ums Haus. Hier können wir uns nach den Wanderungen unter einem schattenspendenden Busch auf den Liegestuhl fläzen und etwas relaxen.

Der Restaurantbetrieb wird nur im Winter angeboten. Aber wir bekommen ein Frühstück. Verglichen mit zum Beispiel dem Sainte Odile in Obernai ist dieses zwar etwas hochpreisiger. Und auch die frischen Aufbackbrötchen sind entsprechend der Zimmerbelegung auf den Tischen portioniert.

Doch bei Käse, Wurst und Müsli kann sich jeder nach Belieben am Büfett bedienen. Wer etwas nachbestellen möchte und kein Französisch spricht, sollte es mit Englisch versuchen. Denn auch wenn am Eingang »man spricht Deutsch« steht, gilt dies wohl weniger für das Frühstückspersonal.

Insgesamt haben wir das Hôtel Marchal damit als einen Ort kennengelernt, an dem man sich als Wanderer durchaus ein paar Tage wohl fühlen kann. Insbesondere im Hochsommer, wenn die Temperaturen in der Elsässer Ebene an die 40°-Marke heranreichen,

kann man die Landschaft hier oben immer noch bei Spaziergängen und Wanderungen genießen. Da es bei Le Hohwald abends eher kühl wird und sich der Ferienort fern der großen Verkehrsverbindungen befindet, findet man hier außerdem leichter einen erholsamen Schlaf.

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