Bedeutung gewann das frühere Lützel durch das im 12. Jahrhundert gegründete Kloster Lützel, eine Abtei der Zisterzienser. Benannt ist das Kloster nach der Lützel, einem Bach, der hier entspringt und das französische vom schweizerischen Jura trennt. In den folgenden Jahrhunderten konnten die Zisterzienser ihren Einfluss bis in den Südwesten von Deutschland ausbauen und wurde die Klosteranlage mehrfach erweitert. Als Folge des Dreißigjährigen Kriegs war Lützel jedoch zwischen 1632 und 1657 verlassen. Noch bis 1757 gehörte das Kloster zum Fürstbistum Basel. Danach erfolgte eine Grenzkorrektur, seit der sich das Klostergelände – deutsche Unterbrechungen ausgenommen – in Frankreich befindet.
Im Zuge der Französischen Revolution wurde die Abtei Lützel 1789 beschlagnahmt, zu nationalem Eigentum erklärt und, 1792, die letzten Mönche aus Lützel verwiesen. Im frühen 19. Jahrhundert ließ man die Kirche und weitere Gebäude des Klosters abtragen, um mit den Steinen Fabriken zu errichten. Ein Teil der alten Klostergebäude ist heute als Heckenpflanzung auf dem parkähnlichen Gelände dargestellt. In einem noch bestehenden Gebäudekomplex ist das »Centre Europeen de Rencontres Lucelle«, ein Familienheim und Ferienzentrum, untergebracht. Daneben laden Kapellen, die Lourdes-Grotte und ein Café zum Besinnen und Verweilen ein.