Auf die Burgruine Hagueneck

Wanderung von Wettolsheim nach Eguisheim

Wanderung zur Burg Hagueneck Bergfried der Burg Hagueneck

Wettolsheim und Eguisheim liegen eng zusammen an der Elsässer Weinstraße. Durch Rad- und Fußwege sind sie bestens miteinander verbunden. Und doch könnten die beiden Winzerorte unterschiedlicher kaum sein. Dazwischen erwartet uns mit der Burgruine Hagueneck ein Kleinod unterhalb der Route des 5 Châteaux.

Start auf dem Dorfplatz von Wettolsheim

Los geht es auf dem Place du Général de Gaulle, dem alten Dorfplatz von Wettolsheim. Mit dem Rathaus im Rücken passieren wir die Boulangerie und die Kirche, biegen links ab und gelangen über die Rue Sainte-Gertrude ans nördliche Ortsende von Wettolsheim. Dort biegen wir links auf die Rue des Vignes ab und folgen der landwirtschaftlichen Straße an einem Bildstock vorbei sowie im weiteren Verlauf mit dem roten Punkt und Sicht zu den drei Burgen von Eguisheim an den Waldrand. Wer es genau wissen will: Ganz links befindet sich die Burg Weckmund, in der Mitte steht die Wahlenburg und rechts die Dagsbourg.

Burgruine Château de Hagueneck

Weiter bergan führt uns der Wanderweg an einer Pferdekoppel mit Obst- und Walnussbäumen vorbei bis nach Sainte-Gertrude. Bei dem Ferienheim treffen wir auf einen mit roter Raute markierten Wanderweg. Rechts ginge es auf diesem zu einer einiger Meter höher gelegenen Waldkapelle. Wir indes schlagen die andere Richtung ein und laufen noch um die nächste Kurve der Straße. Dort wechseln wir rechts auf einen Pfad und folgen der roten Raute weiter bergan zum Château Hagueneck.

Beim Eingang in den Burghof informiert ein Schild die Besucher darüber, dass die Gemeinde Wettolsheim im Falle eines Unfalls jedwede Verantwortung dafür ablehnt. Das an sich ist eine gängige Formulierung. Bemerkenswert ist, dass sich der Bürgermeister auf einen Artikel des lokalen Rechts bezieht – gefasst am 6. Juni 1895. Lassen wir uns davon nicht beirren. Der Burghof selbst ist klein und kahl, bietet auch im Sommer aber reichlich Schatten.

Von ihm führt eine schwindelerregende Wendeltreppe in den oberen Bereich des Bergfrieds. Am oberen Ende der Treppe schließt sich ein Gang an, der um die Ecke zum eigentlichen Zugang in den Turm führt. So luftig es außen ist, so eng geht es innen zu. Sobald wir die obere Plattform erreicht haben, liegt uns dafür die Elsässische Ebene zu Füßen. Bei klarer Luft sind der Kaiserstuhl und der Schwarzwald mit dem Blauen gut zu sehen.

Abstieg nach Eguisheim

Ab der Burg bleiben wir zunächst auf dem Weg mit roter Raute sowie auf diesem Abschnitt auch auf dem Elsässischen Burgenweg. Während letzterer nun Kurs auf die Trois Chateaux von Eguisheim nimmt, wechseln wir jedoch nach 400 Metern auf den mit blauem Kreuz markierten Weg. Er führt aus dem Wald heraus zum oberen Ende der Weinreben. Am Waldrand biegen wir links ab, sodass wir nach wenigen Metern nochmals einen Waldstreifen queren.

Wieder in den Reben, leitet uns das blaue Kreuz schließlich auf wechselnden Wegen hinunter in den beschaulichen Winzerort Eguisheim. Beim Camping Troix Châteaux treffen wir auf die Rue Porte Haute, die Straße zum Oberen Tor. Einen Steinwurf weiter haben wir an einer Ecke mit Christuskreuz die Wahl: Links ginge es über die Rue des Trois Pierres – die Straße der Drei Steine – direkt zurück nach Wettolsheim.

Postkartenidylle in Eguisheim

Ganz ehrlich: es wäre ein Jammer. Denn geradeaus ist der historische Ortskern von Eguisheim zum Greifen nahe. Der Weg dorthin führt über den ehemaligen Standort des Oberen Stadttors und die Grand' Rue direkt auf den Schlossplatz mit der Fontaine Saint-Léon. Die Gebäude drum herum, die Störche auf den Dächern – und in den Souvenir-Läden – lassen keinen Zweifel: Hier wird all das gelebt, wofür wir das Elsass so lieben. Einzig einen freien Tisch in einem der Gasthäuser zu ergattern, könnte zur Geduldsprobe werden.

In so einem Fall empfehlen wir, die Wanderung mit der Eguisheimer Runde zu verbinden. Der Rundgang beginnt offiziell bei der Tourist-Info und verläuft innerhalb der doppelten Befestigungsanlage. Mehrere Thementafeln geben Einblick in die Geschichte und das Handwerk früherer Epochen. Und ganz nebenbei finden wir auf dem Rundweg weitere, weniger stark frequentierte Restaurants, die ebenso nett sind. Den späteren Rückweg durch die Weinberge können wir dann als Verdauungsspaziergang verbuchen.

Lourdes-Grotte in Wettolsheim

Nahe dem Dorfplatz von Wettolsheim führt uns die Wanderung zu einer bemerkenswert großen Lourdes-Grotte. Sie wurde zum Gedenken an den aus Wettolsheim stammenden Bischof Schoepfer, Bischof von Lourdes-Tarbes, erstellt und soll eine getreue Nachbildung der Grotte von Massabielle sein. Auch wenn dies nicht in allen Details hundertprozentig gelungen ist, so lässt sich eine Ähnlichkeit mit dem Original in den französischen Pyrenäen zumindest erkennen.

Ausgangspunkt und Anfahrt

Dein Ausgangspunkt für diese Wanderung ist beim Rathaus in Wettolsheim.

Anfahrt mit Pkw: Von der D 83 westlich von Colmar auf die D 1bis nach Wettolsheim abfahren, dann der D 1bis2 bzw. der Rue Herzog und Rue du Château bis zum Mairie von Wettelsheim folgen. Die Zufahrt zum Parkplatz befindet sich gegenüber dem Rathaus.

Anfahrt mit Bus und Bahn: Es bestehen mehrere Busverbindungen ab Colmar zur Haltestelle Wettolsheim Mairie.

Wanderkarte mit Höhenprofil


Höhenprofil

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