Eine Bärin zeigte einst Kaiserin Ricardis, an welcher Stelle sie eine Kirche und ein Kloster erbauen solle. So entstand im Jahr 880 das Kloster Andlau, in das sich Ricardis später zurückzog, nachdem ihr Ehemann, Kaiser Karl III., sie wegen vermeintlichen Ehebruchs verstoßen hatte. Als Erinnerung an die Gründungslegende hielt die Klostergemeinschaft während des Mittelalters einen Bären im Innenhof der Abtei.
Heute bewacht eine steinerne Bärenskulptur die Kratzspuren in der Krypta der Eglise Sts-Pierre-et-Paul, welche die auserwählte Stelle der Klostergründung zeigen sollen. Bären gibt es hier schon lange keine mehr, doch die Kirche ist das bedeutendste und mächtigste Bauwerk in dem hübschen Weinort an der Route des Vins d'Alsace geblieben. Zugleich ist die Andlauer Abteikirche St. Richardis Teil der Route Romane d'Alsace, der Romanischen Straße vom Elsass.