Wanderung auf den Grand Ventron

Aufstieg ab dem Lac de Kruth-Wildenstein

Diese durch ihre langen Anstiege anspruchsvolle Runde führt uns vom Tal der Thur hoch auf den Vogesenkamm. Entlang der Grenze nach Lothringen gelten die Bergwälder als besonders naturnah. Durch den hohen Anteil von natürlichen Lichtungen findet hier selbst das Auerwild noch einen geeigneten Lebensraum.

Auftakt bei der Ruine Wildenstein

Je nachdem, welchen der Parkplätze wir an der D#138 wählen, müssen wir ein paar Meter laufen, bis wir an den Lac de Kruth Wildenstein kommen. Dort passieren wir auf der für den Verkehr gesperrten D 144 die Auberge du Lac, um gleich danach links auf den anfangs breiten Weg hoch zum Schlossberg abzubiegen. Als Nächstes durchqueren wir den Kletterparcours des Parc Arbre Aventura.

Anschließend folgen wir der Beschilderung durch den Wald zum (1) Château de Wildenstein. Der Zugang erfolgt durch einen sehenswerten Felsentunnel. Daneben sind Reste der Befestigungsmauern, der Stallungen, der Hauptwohnung und der Kapelle zu sehen. Der Aufstieg lohnt sich somit vor allem wegen der Aussicht über das Thurtal und den Stausee Kruth-Wildenstein.

Von der Burg Wildenstein geht es an der Nordwestseite über einen Pfad wieder hinunter auf den Seerundweg. Links ab, trennen Dich noch etwas mehr als 400 Meter bis zur (2) Staumauer des Speichersees. Sie bietet uns nach Norden eine tolle Sicht auf den Krüt-Wildensteiner Stausee. Dabei ist es der zweite See, der an dieser Stelle entstand.

Vor 12 000 Jahren schuf ein Gletscher einen ersten See, der jedoch später wieder auslief. Nach einem verheerenden Hochwasser im Jahr 1947 begannen 1954 die Planungen zu dem Stausee, dessen Staumauer 1963 fertiggestellt war. Seitdem hat sich der See zu einem beliebten Ausflugsziel mit allerlei Freizeitaktivitäten auf dem Wasser entwickelt.

Cascade du Bockloch

Sobald wir die Staumauer überquert haben, biegen wir rechts ab und folgen der verkehrsberuhigten D 143 auf den nächsten gut zwei Kilometern ans Südende des Sees. Da wir auf diesem Abschnitt die meiste Zeit auf oder am Rand der Straße wandern, nutzen wir dies am besten, um uns innerlich auf den bevorstehenden Anstieg einzustimmen. Nach einer kurzen Passage über einen sehr gut gesicherten Weg direkt am Ufer laufen wir wieder hoch an die Straße zu einen Parkplatz samt Infotafel. Wenige Schritte weiter erreichen wir die (3) Cascade du Bockloch über einen in Serpentinen angelegten Spazierweg. Der in mehreren Stufen unterteilte Wasserfall führt meist nur wenig Wasser, bildet mit seiner Ausrichtung nach Südost aber ein dankbares Fotomotiv.

Der anschließende Aufstieg erfolgt auf der rechten Seite auf dem mit blauem Kreuz markierten Pfad. Einige Kehren entschärfen das Gefälle des zum See steil abfallenden Hangs. Wo wir weiter oben zu einer Geröllhalde kommen, zweigt der Pfad nochmals ab und mündet 130#Meter weiter in einen Forstweg. Hier halten wir uns erst links, sodass wir den Bach überqueren und rechts auf den nächsten Pfad abzweigen. Der weitere Aufstieg erfolgt auf der linken Seite des »Ruisseau de l'Hinter Bockloch«, dem Bach vom Hinteren Bockloch. Ab dem Wegpunkt (4) Bockloch orientieren wir uns am blauen Dreieck, mit dem wir rechts abbiegen und weiter zur (5) Schutzhütte Hinterbockloch folgen. Nach dem kräftezehrenden Aufstieg auf engen Pfaden, grob behauenen Natursteinstufen sowie über umgestürzte Bäume hinweg kommt sie wie gerufen für eine erste längere Pause.

Auf dem Gipfel des Grand Ventron

Einigermaßen erholt, kommen wir rund 500 Meter weiter zu einem Wegdreieck, wo wir rechts auf den breiten Weg (rotes Dreieck) abbiegen. Nach weiteren 800#Metern treffen wir bei einer Weggabelung auf den GR 531. Während es rechts zum Col du Bockloch geht, biegen wir links ab. Damit folgen wir dem blauen Rechteck des Fernwanderwegs über einen felsigen und von Wurzeln überzogenen Pfad durch den bei Pilzsammlern beliebten Mischwald. Wie durch einen Märchenwald kommen wir so an die Grenze zum Departement Vogesen. Ein lückiger (6) Steinwall markiert auf der Anhöhe die alte Grenze zwischen Frankreich und dem deutschen Kaiserreich.

Das letzte Stück geht es über einen von Heidelbeeren gesäumten Pfad auf den baumfreien Gipfel des (7) Grand Ventron. Wer die Wanderung mit einer Einkehr verbinden möchte, kann zur (8) Auberge du Grand Ventron hinuntersteigen. Bis dorthin sind es circa 400 Meter. Zugleich lohnt auch der Ventron einen längeren Aufenthalt. Neben dem Vogesen-Hauptkamm mit dem Großen Belchen und dem Hohneck sind von hier zahlreiche Berge zu erkennen. Bei kalter, klarer Luft reicht die Sicht bis zu den Schweizer Alpen. Auf dem flachen Gipfelrondell erleichtert eine in alle Richtungen weisende Panoramatafel die Orientierung.

Abstieg über den Kleinen Ventron

Nachdem wir uns satt gesehen haben geht es auf dem GR 531 weiter zum (9) Petit Ventron. Auf dem eher unscheinbaren Nebengipfel des Großen Ventron wechseln wir links vom Fernwanderweg auf den mit gelbem Kreuz ausgewiesenen Weg. Auf diesem geht es relativ steil durch den Wald bis hinunter an den See.

Dort treffen wir wieder auf den Seerundweg, dem wir rechts über die Staumauer folgen. Den letzten Abschnitt entlang dem Ostufer bzw. auf der alten D 144 können wir dann zum lockeren Auslaufen nutzen, bis wir am Ende eines eindrucksvollen Tags wieder beim Ausgangspunkt am Lac de Kruth Wildenstein ankommen.

Geschichte der Burg Wildenstein

Die 1312 von Pierre de Bolweiler, einem Vasallen der einflussreichen Grafen von Ferrette, errichtete Festung zählt zu den größten Burgen im Elsass. Ihre damals große Bedeutung verdankt die Burg Wildenstein ihrer Lage im oberen Thurtal, durch welches ein strategischer Verbindungsweg zwischen der Nordsee und dem Mittelmeer verlief.

Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde die Festung 1634 und 1635 erst durch Franzosen, dann durch Lothringer eingenommen. Als die Konfliktparteien – das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, die Franzosen und Schweden – 1644 bereits über einen möglichen Frieden verhandelten, zerstörten schwedische Truppen die Burg.

Ausgangspunkt und Anfahrt

Dein Ausgangspunkt für diese Wanderung ist der Parkplatz am Lac de Kruth Wildenstein.

Anfahrt mit Pkw: Von der A 36 Mulhouse – Belfort bei Ausfahrt 16b nach Thann abfahren, weiter auf der N 66 bis Fellering und dort auf die D 13b Richtung Wildenstein abbiegen. Der Straße dann bis zu den Parkplätzen am See folgen.

Anfahrt mit Bus und Bahn: Ab dem Bahnhof von Kruth fährt die Buslinie 519 die Haltestelle Lac Kruth an.

Anforderungen und GPS-Daten zum Download

Gehzeit5 bis 5.30 Stunden
Distanzca. 16,5 km
Anstiege800 HM
AnforderungenT3, schwere Bergwanderung auf teils felsigen Wegen, die Trittsicherheit und eine gute Kondition erfordern.
EinkehrEtwas abseits der Strecke befindet sich die Auberge de la Chaume du Grand Ventron
GPS-DatenWanderung Grand Ventron gpx
KML-DatenWanderung Grand Ventron kml

Wanderkarte mit Höhenprofil


Höhenprofil

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