Lac Noir, Lac du Forlet und Lac Blanc

Drei-Seen-Wanderung in den Hochvogesen

Drei-Seen-Wanderung ab dem Lac Noir Drei-Seen-Wanderung ab dem Lac Noir

Wildromantische Gebirgsseen wie dem Lac Noir, schroffe Berghänge und traumhafte Aussichten verleihen dieser Wanderung einen besonderen Charakter. Alpine Pfade führen Dich auf Pfaden in eine Landschaft, die einem Bilderbuch entsprungen sein könnte. Kurz um, hier lernst Du hier die Hochvogesen von ihrer schönsten Seite kennen.

Start beim Lac Noir

Im Grunde spielt es keine Rolle, ob man diese Runde am Weißen oder Schwarzen See beginnt. Der Start am (A) Lac Noir bietet jedoch den Vorteil, dass wir so erst später entscheiden müssen, ob wir den Aufstieg zum Rocher Hans wagen oder lieber auf den deutlich leichteren Sentier Cornelius ausweichen.

Aufstieg auf den Kraywasen

Nach den ersten schönen Eindrücken am See überqueren wir die Brücke über den Schwarzseebach, halten uns rechts und wählen beim Wegweiser den oberen, mit blauem Punkt markierten Steinpfad hoch in den Wald. Nach knapp 400 Metern mündet der Pfad in einen breiteren Forstweg, setzt sich wenige Schritte weiter rechts fort.

Dann knickt er nach rechts ab und mündet abermals in einen Forstweg. Dort biegen wir links ab und folgen fortan dem roten Punkt Richtung Lac du Forlet, sodass wir nach 1400 Metern (ab Start) den (1) Kraywasen erreichen. Verlief der Weg bisher im Wald, eröffnet sich uns nun eine grandiose Sicht nach Süden zum Massiv des Großen Belchen.

Lac du Forlet

Auf dem Kraywasen kreuzen wir einen anderen Wanderweg, der rechts über den Altenkraehkopf zum (4) Soultzerer Eck abkürzt. Wir indes bleiben vorerst dem roten Punkt treu und laufen geradeaus weiter. Auf dem nächsten Abschnitt können wir es ruhig angehen lassen. Sowohl der teils mit Gras bewachsene, dann wieder felsige Pfad als auch die Aussicht ist genau das, was wir uns als Bergwanderer wünschen. Reiche Heidefluren und lockere Waldränder tun das Übrige.

Sowie der Pfad eine Rechtskurve beschreibt, rückt allmählich die Steilwand des Gazon de Faîte ins Bild. Sie setzt sich nach Norden über den Taubenklangfelsen bis zum Soultzerer Eck fort. Nachdem wir eine Hütte passiert haben, geht es nochmals in den Wald, ehe wir vorm (2) Lac du Forlet (auch Lac du Truites) stehen. Die Kulisse, die sich vor uns auftut, kann es durchaus mit den kanadischen Rocky Mountains aufnehmen. Ganz besonders gilt dies im zeitigen Frühjahr, wenn die Hochlagen noch schneebedeckt sind.

Soultzerer Eck

Über die Südseite des Forellensees gelangen wir zur (3) Ferme-Auberge du Forlet. Ihre Lage zwischen der Karwand und dem Gletschersee wird allgemein mit »abgelegen, Gebirge, Panoramablick« beschrieben. Dem ist nichts hinzuzufügen, außer vielleicht, dass hier – am höchst gelegenen See der Vogesen – der perfekte Ort für eine erste längere Pause ist. Bekannt ist die Ferme Auberge übrigens für ihre Malkermahlzeit.

Diese besteht aus gefüllten Pasteten und Roïgebrageldi, eine Kartoffelspezialität. Für Selbstversorger gibt es einen Picknickplatz am Seeufer. Gut gestärkt geht es anschließend auf dem Sentier Robert Neunlist (rotes Dreieck) erst auf Bohlen über das Hochmoor, dann über mehrere Kehren auf die Anhöhe nördlich des Sees. Schauen wir nach rechts, sehen wir den Altkraehkopf, links kommen wir zum (4) Soultzerer Eck bzw. Gazon du Faing.

Observatorium Belmont und der Weiße See

Bei dem mit 1302 Metern höchsten Punkt dieser Wanderung biegen wir rechts auf den GR 5 ab. Der nächste Abschnitt verläuft auf der Grenze zwischen den Departements Hochrhein und Vogesen über eine ausgedehnte Hochmoorlandschaft mit Grasmatten, Heidefluren und niedrigwüchsigen Kiefern. Nach 1400 Metern ab dem Soultzerer Eck zweigt rechts zum Rocher Hans ab. Wer diesen nimmt, kann die Tour über das (10) Observatorium Belmont in zwei kurze Wanderungen aufteilen. Ansonsten laufen wir geradeaus weiter.

In dem Fall kommen wir nach zehn Minuten zu einem (5) Aussichtspunkt mit Blick auf den Lac Blanc, den Weißen See. Weiter geht es wahlweise auf dem GR 5 oder, wenn es die Verhältnisse zulassen, entlang der Hangkante nach Norden in den Wald. Dort vereinen sich beide Wanderwege wieder und führen uns zunächst noch mit dem roten, im weiteren Verlauf rechts mit dem gelben Rechteck vom GR 532 bergab zum (6) Lac Blanc. Seinen Namen verdankt der See der Sonneneinstrahlung, welche die Wasseroberfläche bei günstigem Einfallswinkel hell glitzern lässt.

Leichter oder spannender Rückweg?

Der Sentier Freppel begleitet uns über die Ostseite des Weißen Sees zum Ausflugslokal (7) Le Mille Mètres. Auf dem Weg dorthin eröffnet er uns einige schöne Ausblicke über das Wasser zur schroffen Karwand unterhalb des Wegs, den wir kurz zuvor noch gelaufen sind.

Am Südostende des Sees müssen wir uns schließlich entscheiden. Sind die Kraftreserven weitgehend aufgebraucht oder muten wir uns den Aufstieg zum Rocher Hans nicht zu, dann bleiben wir auf dem GR 532 und kehren auf dem Sentier Cornelius zurück zum (E) Lac Noir.

Variante über den Rocher Hans

Lust auf kurze Klettereinlagen? Dann zweigen wir vom GR rechts ab und nehmen den Felsenweg (roter Ring). Trittsicherheit ist unerlässlich. Denn mehrere Passagen haben es in sich und sind bei Eis oder Glätte nicht zu empfehlen. Wer sich dies zutraut, wird mit spektakulären Blicken über den unzugänglichen (8) Rocher Hans auf den Weißen See und über die Gebirgslandschaft belohnt.

Oberhalb vom Hansfelsen steht eine kurze Kraxelei über wild durcheinander gewürfelte Felsbrocken an. Sowie wir diese unwegsame Passage gemeistert haben, erreichen wir einen (9) Aussichtsfelsen. Mit dem Rocher Hans unter uns ist dies ein dankbarer Platz, um wieder Luft zu holen und die herrliche Aussicht zu genießen. Oberhalb des Felsens kommen wir anschließend auf den Weg, den die Abkürzer nach dem Soultzerer Eck genommen haben.

Auf diesem, mit gelbem Kreuz markierten Weg gelangen wir zum (10) Observatorium Belmont. Bei dem Felsen treffen wir wieder auf die Markierung blauer Punkt, der wir über verschiedene Wege und Pfade durch den Wald zurück an den (E) Lac Noir folgen. Unten angekommen, bietet sich die Auberge du Lac Noir an, um stolz auf unsere Leistung anzustoßen und die vielen sagenhaft schönen Eindrücke des Tages in uns nachhallen zu lassen.

Ausgangspunkt und Anfahrt

Dein Ausgangspunkt für diese Wanderung ist der Parkplatz am Lac Noir.

Anfahrt mit Pkw: Die Anfahrt erfolgt ab Colmar über die D 11 bis Orbey, dort auf die D 48 bzw. D 48.2 Richtung Lac Blanc abbiegen, anschließend der Beschilderung zum Lac Noir über die D 48.3 folgen.

Die Anfahrt mit Bus und Bahn ist, soweit wir wissen, nicht möglich.

Anforderungen und GPS-Daten zum Download

Gehzeit4.30 Stunden
Distanz12,2 km
Anstiege640 HM
AnforderungenWir stufen diese Tour als schwer ein. Denn bei der Drei-Seen-Runde geht es ganz gut über Stock und Stein. Die schwierigste Passage zwischen dem Lac Blanc und dem Lac Noir lässt sich durch die Variante Sentier Cornelius deutlich entschärfen.
EinkehrAuberge Lac Noir, Ferme-Auberge Lac Forlet, Lwe Mille Mètres
GPS-DatenWanderung Lac Noir gpx
KML-DatenWanderung Lac Noir kml

Wanderkarte zum Lac Noir


Höhenprofil

VG Wort